Immer mehr Menschen müssen sich mit dem Thema Altersarmut auseinandersetzen – besonders im Rentenalter. Wissen über sozialrechtliche Regelungen und gezielte Vorsorgemaßnahmen kann hierbei entscheidend sein.
Definition von Altersarmut in Deutschland
In Deutschland gilt als arm, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat. Für alleinlebende Rentner:innen bedeutet das ein monatliches Nettoeinkommen von höchstens 781 Euro. Sozialleistungen werden dabei mitgerechnet, wodurch sich der tatsächliche Bedarf individuell bestimmen lässt. Haushaltsgröße und Lebenssituation sind entscheidende Faktoren bei dieser Berechnung.
Sozialleistungen bei geringem Einkommen im Rentenalter
Rentner:innen mit sehr geringem Einkommen haben die Möglichkeit, Grundsicherung zu beantragen. Voraussetzung ist, dass das Gesamteinkommen unter 924 Euro liegt und nahezu kein verwertbares Vermögen mehr vorhanden ist (Stand: März 2024). Die Grundsicherung dient als soziales Auffangnetz und soll den Lebensunterhalt sicherstellen. Unterschiede zwischen der Grundsicherung und der Erwerbsminderungsrente bestehen insbesondere in der Anspruchsberechtigung und in der Höhe der Leistungen.
Auswirkungen der Haushaltsgröße auf die Berechnung
Bei der Einstufung als arm fließt nicht nur das individuelle Einkommen ein, sondern auch die Anzahl der Mitbewohner im Haushalt. So erhöhen sich die Schwellenwerte mit der Größe des Haushalts, wodurch zum Beispiel Paare oder Wohngemeinschaften von anderen Grenzwerten betroffen sind als Alleinlebende.
Persönliche Beratung zahlt sich aus
Die Ansprüche auf Grundsicherung oder Erwerbsminderungsrente unterscheiden sich von Person zu Person. Eine individuelle Beratung bei Sozialhilfeträgern ist daher unverzichtbar, um die optimalen Unterstützungsleistungen zu erhalten. Öffentliche Beratungsstellen und Wohlfahrtsverbände bieten hier kompetente Unterstützung und können helfen, notwendige Unterlagen zusammenzustellen oder Anträge korrekt zu stellen.
Private Altersvorsorge als Ergänzung zur gesetzlichen Rente
Wer den 40. Geburtstag überschritten und bislang keine eigene Altersvorsorge getroffen hat, sollte alternative Sparstrategien prüfen. Private Rentenversicherungen, Fondssparpläne oder betriebliche Altersvorsorge bieten Möglichkeiten, die Rentenlücke zu verkleinern. Finanzcoaches wie Karolina Decker von finmarie beraten gezielt zu solchen Vorsorgemaßnahmen und helfen Ratsuchenden, eine individuelle Strategie zu entwickeln. Besonders Frauen, häufig von Altersarmut bedroht, profitieren von frühzeitiger, gezielter Beratung.
Hilfreiche Angebote und Initiativen am Markt
Neben klassischen Banken bieten mittlerweile spezialisierte Plattformen wie finmarie oder unabhängige Finanzberater Beratung zur Altersvorsorge an. Hier stehen nicht nur Finanzprodukte, sondern auch die Wissensvermittlung für eine finanzielle Selbstbestimmung im Mittelpunkt. Workshops, Online-Seminare oder persönliche Beratungsgespräche lassen sich flexibel vereinbaren. Erfahrene Coaches berücksichtigen dabei familiäre, gesundheitliche und berufliche Situationen.
Wichtige Tipps zur Vermeidung von Altersarmut
- Möglichst frühzeitig mit der zusätzlichen Altersvorsorge beginnen
- Beratungsangebote lokaler Sozialhilfeträger in Anspruch nehmen
- Individuelle Sparpläne regelmäßig anpassen und überprüfen
- Relevante Sozialleistungen rechtzeitig beantragen
- Sich umfassend über staatliche und private Möglichkeiten informieren
Fazit: Sozialleistungen und private Vorsorge kombinieren
Altersarmut lässt sich durch frühzeitige Information, individuelle Planung und gezielte Kombination von Sozialleistungen und privater Vorsorge reduzieren. Sachkundige Beratung, etwa durch Finanzcoaches oder Sozialhilfeträger, eröffnet neue Wege und Perspektiven, damit der Ruhestand finanziell abgesichert bleibt.