Ein bewusster Umgang mit bestimmten Lebensmitteln kann das Risiko für verschiedene Krebsarten nachweislich verringern. Die Empfehlungen der WHO und von Stiftung Warentest zeigen, worauf es bei der Ernährung ankommt.
Alkohol: Schon kleine Mengen sind kritisch
Alkohol gilt heute als einer der stärksten Risikofaktoren für die Entstehung vieler Krebserkrankungen. Bereits geringe Mengen erhöhen das Risiko – deshalb empfehlen Experten klar, den Konsum stark einzuschränken. Für Frauen bedeutet das maximal ein Getränk pro Tag, für Männer liegt die Empfehlung bei höchstens zwei Getränken. Besonders gefährlich ist dabei, dass es keine „ungefährliche“ Grenze gibt. Wer komplett auf Alkohol verzichtet, lebt deutlich krebsgeschützter.
Verarbeitetes Fleisch: Die Risiken von Wurst und Schinken
Verarbeitete Fleischwaren wie Wurst, Schinken und Salami stehen besonders in der Kritik. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Konsum und einer erhöhten Darmkrebsrate. Laut den Empfehlungen der WHO und Stiftung Warentest sollte die tägliche Menge von 50 Gramm nicht überschritten werden. Mehr als diese Menge erhöht das Risiko für Darmkrebs bereits um 18 Prozent. Besonders betroffen sind hierbei Menschen mit einem einseitigen Ernährungsstil, in dem Wurstwaren täglich auf dem Speiseplan stehen.
Rotes Fleisch: Maß halten für die Gesundheit
Auch beim Konsum von rotem Fleisch wie Rind, Schwein und Lamm ist Zurückhaltung geboten. Die Expertinnen und Experten raten zu einer Obergrenze von 500 Gramm pro Woche. Ein regelmäßiger höherer Verzehr kann das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöhen. Für viele Menschen bedeutet das, den Sonntagsbraten eher zur Ausnahme zu machen und vermehrt auf Alternativen wie Fisch oder pflanzliche Proteinquellen zu setzen.
Milchprodukte: Die richtige Menge macht den Unterschied
Milchprodukte standen lange Zeit in Verdacht, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu beeinflussen. Die aktuellen Empfehlungen setzen hier auf eine moderate Zufuhr: Zwischen 0,2 und 0,8 Litern pro Tag gelten als gesundheitlich sinnvoll. Diese Menge unterstützt den Knochenstoffwechsel und senkt bei ausgewogenem Konsum möglicherweise sogar das Risiko für einige Krebserkrankungen. Übermäßiger Konsum dagegen könnte Risiken bergen.
Zucker und Fast Food: Kritische Faktoren für das Krebsrisiko
Ein hoher Zuckerkonsum – etwa durch gesüßte Getränke oder Süßigkeiten – steht immer mehr im Zusammenhang mit verschiedenen Gesundheitsproblemen, darunter Adipositas, Typ-2-Diabetes und auch bestimmten Krebserkrankungen. Gleiches gilt für den regelmäßigen Genuss von Fast Food. Die WHO und Stiftung Warentest empfehlen, beide möglichst selten zu konsumieren und industrielle Backwaren oder Fertiggerichte durch vollwertige, frische Nahrungsmittel zu ersetzen.
Pflanzenbasierte Ernährung als Prävention
Eine ausgewogene und überwiegend pflanzenbasierte Ernährung gilt als wichtiger Baustein in der Krebsprävention. Empfohlen werden reichlich Getreide, Hülsenfrüchte sowie viel frisches Obst und Gemüse. Diese liefern wertvolle Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken und schützende Effekte auf den gesamten Organismus haben.
Kombinierte Empfehlungen für den Alltag
Die zentralen Maßnahmen für eine krebsvorbeugende Ernährung lassen sich in wenige, alltagspraktische Regeln fassen
• Alkohol möglichst meiden oder auf die genannten Höchstmengen achten
• Verarbeitetes Fleisch und Wurstwaren stark begrenzen
• Rotes Fleisch auf maximal 500 Gramm pro Woche beschränken
• Milchprodukte maßvoll (0,2 bis 0,8 Liter täglich) konsumieren
• Zucker und Fast Food reduzieren
• Viel Getreide, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse essen
Diese Empfehlungen bedeuten keinen kompletten Verzicht, sondern bewusste Entscheidungen im Alltag. Wer beim Einkauf und bei der Zubereitung auf diese Hinweise achtet, kann nicht nur das individuelle Krebsrisiko senken, sondern oft auch mehr Genuss und Vielfalt am Esstisch erleben.
Bedeutung für Konsumentinnen und Konsumenten
Die Ergebnisse und Empfehlungen von WHO und Stiftung Warentest helfen, die Auswahl beim Lebensmittelkauf gezielter zu treffen. Marken und Hersteller, die beispielsweise Ballaststoffgehalt, geringe Zuckeranteile oder wenig verarbeitete Zutaten in den Vordergrund stellen, bieten hier besonders interessante Alternativen. Immer mehr Produkte tragen das Prüfsiegel von unabhängigen Testinstituten – eine zusätzliche Orientierungshilfe beim Einkaufen. Wer sich informiert und auf Qualität achtet, kann von diesen Empfehlungen im wahrsten Sinne profitieren.